Der Pflegeregress für Pflege zu Hause gehört endlich auch abgeschafft

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„Abschaffung des Pflegeregress!“, eine Schlagzeile in allen Medien, wenn wir uns an das letze Jahr erinnern. Ohne entsprechende Planung und Budgetierung der Mehrkosten nichts weiter als ein populistischer Schritt der Parteien, die im Zuge des Nationalratswahlkampfes Wählerstimmen gewinnen wollten.

Nun liegen auch die Budgetforderungen der Länder auf dem Tisch. Aus den prognostizierten 100 Mio. Euro an Mehrkosten wurden mittlerweile Forderungen bis zu 550 Mio. Euro! Ob das stimmt oder nicht, werden sich die Länder mit dem Ministerium ausschnapsen müssen (Anm. für unsere deutschen Leser: sie werden sich einigen müssen). Auf alle Fälle wird dabei beträchtlich mehr als die 100 Mio. Euro rauskommen!

Endlich beginnt man, den Blödsinn der Regierung in Frage zu stellen und Verbesserungen für die Bürger zu fordern.

Gleichbehandlung für alle Pflegebedürftigen in Österreich

Es kann ja nicht sein, dass der Pflegeregress nur für Heime gilt, oder? Vor allem, da der größte Teil unserer pflegebedürftigen Mitbürger zu Hause gepflegt wird. Von insgesamt etwa 450.000 Pflegegeldempfängern werden nur ca. 70.000 in Heimen gepflegt ( gerade mal 15%!)

Pflege Heim vs Daheim

Mittlerweile werden – glücklicherweise – Stimmen laut, selbst aus den eigenen Reihen der Regierungsparteien, die eine Abschaffung des Pflegeregresses auch für Pflege zu Hause fordern, In unseren Artikeln haben wir dieses Thema bereits schon vor Monaten angesprochen!

Man spricht von Erhöhung des Pflegegeldes und des Zuschusses zur 24-Stunden-Betreuung. Auch diese Themen haben wir bereits Mitte des letzten Jahres gefordert: Wieviel Sie im Monat beim Pflegegeld verlieren

Wir fordern die Gleichstellung von Pflege in Heimen und Pflege zu Hause! Der Pflegeregress muss generell abgeschafft werden!

24-Stunden-Betreuung und Heimpflege – Kostenvergleich

Wir präsentieren Ihnen hier eine einfache Rechnung, die einen unglaublichen Kostenunterschied zwischen Heimpflege und Pflege zu Hause zeigt:

Etwa 25.000 Personen leisten sich in Österreich eine 24-Stunden-Betreuung. Um diese zu bezahlen, gibt es zwar einerseits einen staatlichen Zuschuss von 550,- EUR pro Monat, aber der Rest muss aus dem Privatvermögen, oder von Angehörigen bestritten werden.

Derzeit gibt der Staat im Jahr nur 150 Millionen Euro für die 24-Stunden-Betreuung aber 1,7 Milliarden Euro für Pflege in Heimen aus!

Kosten Hein - 24-Stunden-Betreuung
Pflege im Heim kosten den Staat pro Jahr 1,7 Milliarden Euro. Für die 24-Stunden-Betreuung gibt er nur 150 Millionen Euro aus.

Berücksichtigt man nun mittlere Pensionen und Pflegegeld, so geht es sich im Schnitt um etwa 600,- Euro im Monat nicht aus. Wenn nun alle 25.000,- Personen diesen Betrag zusätzlich zu den 550,- Euro Förderung bekommen würden, so wären das für den Staat Gesamtkosten von etwa 310 Millionen Euro (inklusive den bereits bestehenden Zuschuss von 550,- Euro). Würden diese Personen aber im Heim gepflegt werden, so wären das für den Staat Gesamtkosten von 610 Millionen Euro.

Selbst würde man den Pflegeregresses auch für Pflege zu Hause abschaffen, so wäre die Pflege zu Hause für den Staat noch immer doppelt so billig!

Die österreichische Wirtschaft profitiert von der 24-Stunden-Betreuung

Die 24-Stunden-Betreuung, so wie sie heute im Gesetz vorgesehen ist, hat aber zusätzlich auch beträchtliche positive Auswirkungen auf die österreichische Wirtschaft!

25.000 Personen werden von etwa 50.000 Betreuerinnen versorgt. Das sind 50.000 Personen, die in Österreich Sozialversicherungsbeiträge zahlen, also pro Monat etwa 9.100.000 EURO pro Monat, also 110 Millionen Euro pro Jahr! Dazu kommen noch die Lebenshaltungskosten von etwa 300 Euro pro Monat, was weitere 90 Millionen Euro für die heimische Wirtschaft bedeutet! Aus unserer Erfahrung schätzen wir, dass jede Betreuerin, bevor sie nach einem Turnus wieder nach Hause fährt etwa um 70,- Euro in Österreich einkauft. Das sind dann nochmal 42 Millionen Euro Mehrumsatz für Österreich.

Euro coins and notes

Rechnet man alles zusammen, so ergibt sich für die österreichische Wirtschaft mindestens ein Überschuss von 250 Millionen Euro pro Jahr aus der 24-Stunden-Betreuung!

Nach all diesen Überlegungen sollte es eigentlich für jeden Politiker klar sein, dass die Pflege zu Hause mehr finanzielle Unterstützung benötigt. Und zwar nicht nur, weil sie den pflegebedürftigen Mitbürgern einen Gefallen schulden, sondern weil es sie auch, nüchtern betrachtet, beträchtlich billiger kommt, als jede andere Form der Pflege.

Und genau genommen, haben sie ja die Verantwortung, mit unserem Geld, denn es ist tatsächlich das Geld des Volkes, sparsam und nachhaltig umzugehen. Leider vergessen sie halt mehrmals pro Tag auf diese Verantwortung…

Das Team von H24 berät Sie natürlich auch gerne und kostenlos und unterstützt Sie bei der Optimierung von Zuschüssen: office@h24.co.at

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3 Gedanken zu “Der Pflegeregress für Pflege zu Hause gehört endlich auch abgeschafft

  1. Ja und wenn dann Bundesländer von sich aus Beiträge leisten, andere nicht, dann finde ich das unmöglich in so einem kleinen Land!

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